Hundsheimer Berg und Hainburger Schlossberg


Bei unseren diesjährigen Ausflügen im Marchfeld und auch bei Donauüberquerungen in Carnuntum und der Hainburger Gegend ist mir immer wieder der Hundsheimer Berg aufgefallen. Höchste Zeit, mal wieder dort hinauf zu schauen. Mit den Öffis fahre ich nach Bad Deutsch Altenburg. In meiner Wanderkarte steht jetzt nicht wirklich drinnen, wo es hier hinauf geht, also starte ich an der Hundsheimer Straße in Richtung Prellenkirchen. Es sind kaum 300 Meter neben der Straße, dann beginnt links, hinter der Steinbruchzone, schon ein Wanderweg. Am weißen Kreuz (Hofmeister Erinnerungstafel) vorbei komme ich auf einem Feldweg nach Hundsheim. In der Siedlung gehe ich gleich links rauf zum Tennisplatz, dort treffe ich auf den Wanderweg die aussichtsreichen Drei. Rechter Hand und dann links auf den Pfad. Im Gebüsch entdecke ich die alte Ruine eines Hauses. Nun wandere ich schon entlang der für diesen Teil vom Hundsheimer Berg typischen Vegetation: Felsenlandschaft und Trockenrasen. Nach ein paar Minuten stehe ich vor dem Gebüsch, hinter dem die Güntherhöhle liegt. Selbstverständlich bemühe ich meinen Hintern nach oben. Der Eingang ist versperrt, niemand soll die Fledermäuse stören. Über einen Pfad und über Felsen komme ich zurück zum Wanderweg. Nächste Station: der Abstecher zum Zwergenloch. In der Höhle haben sich in den Weltkriegen die Bewohner von Hundsheim bei Luftangriffen versteckt. Auf dem Wanderweg erreiche ich das Rote Kreuz. Ein schöner Rastplatz unter Bäumen. Von hier steige ich auf dem Schafweg auf zum Fliegerdenkmal. Beim Ausblick nach Hundsheim ist der Thurnhof gut zu erkennen. Ein alter Meierhof mit einem alten Wehrturm. Heute befindet sich dort ein Heuriger. Ich marschiere weiter hinauf und erreiche die pannonische Steppe auf dem Hundsheimer Berg. Links zweigt der Junzenweg ab (der Naturlehrpfad, auf dem ich mich befinde, würde dort weitergehen). Geradeaus komme ich zum Gipfelkreuz am Hundsheimer Berg. Tolle Ausblicke auf Carnuntum und die Donau, und auf hunderte Windräder links daneben. Hier haben sie noch fleißiger gebaut als bei mir zuhause im Marchfeld. Hoffentlich ist das der richtige Weg zur Überwindung der Klimakrise, doch das soll nicht Thema dieses Beitrags sein. Hinter den Bäumen komme ich zur Hundsheimer Hütte. Endlich begegne ich anderen Wanderern, die ersten für heute. Ok, es ist jetzt nicht gerade Kaiserwetter, aber immer hin ist jetzt kein Regen mehr angesagt. Die Hundsheimer Hütte wird von den Freunden des Hundsheimer Berges betreut und ist eine unbewirtschaftete Unterstandshütte. Ich folge der Hauptroute weiter in Richtung Ausblick. Ja, ist eine schöne Aussicht auf Bad Deutsch Altenburg und die Donaubrücke (Andreas Maurer Brücke). An der Abzweigung halte ich mich rechts. Ab diesem Punkt der Wanderung ist gute Orientierungs- und Kartenlesefähigkeit gefragt, denn die Wege sind hier nicht mehr gut markiert. Ich empfehle, ein Wander GPS Navi mitzuführen. Auch ein Gebet kann helfen. An der Weggabelung mit den vielen Pflanzen geht in der Mitte ein Pfad ab. Dem folge ich, und halte mich dort auf dem ausgelaufendstem der Pfade. Eine alte Ruine taucht im Gebüsch auf. Ein Eingang zu einer weitverzweigten Bunkeranlage aus der Hitlerzeit? Nein, es ist der Zugang zu einem sehr langen unterirdischen Stollen eines ehemaligen Wasserwerks, wie spätere Recherchen ergeben. Dem oberirdischen Wegverlauf folgend, komme ich nach Hainburg. Vor mir liegt der Schlossberg. Ich bin müde, verschwitz, ausgelaugt. Natürlich gehe ich trotzdem hinauf, zur schön restaurierten Burgruine von Hainburg. Schließlich wurde die Heimoburg im 12. Jahrhundert mit Mitteln ausgebaut, die aus dem Lösegeld für König Richard Löwenherz stammten. Nach der Burgvisite folgt der Abstieg in Richtung Ungartor. Neben dem Schauplatz, wo am 11.07.1683 mehr als 8000 Hainburger Bewohner nach dem Ansturm der Türken grausam ermordet wurden, komme ich am Penny Markt vorbei. Drei Frauen mit Kopftuch gehen gerade dort rein zum einkaufen. Ich hab es nicht weit zur Bahnhaltestelle und verlasse diesen historischen Ort.