Friedhof der Namenlosen
Unsere Reise zum Friedhof der Namenlosen beginnt an der Bushaltestelle Kraftwerk Freudenau, bei der Imbissbude "Donauweibchen". Dem Fussweg Richtung Prater Spitz folgen wir weiter bis zur Simmeringer Lände. Hier führen verschiedene Wege am Donau Altwasser entlang in Richtung der von weitem sichtbaren Getreidespeicher am Alberner Hafen. Zum Friedhof finden wir über das Hafengelände mit seinen alten, hohen Silohallen. Der alte Friedhof der Namenlosen befand sich einst zwischen der heutigen Dammkapelle und der Hafeneinfahrt. 478 Opfer des Donaustromes liegen noch heute dort bestattet. Die Donau spülte hier im 19. Jahrhundert Selbstmörder oder Opfer von Unfällen oder Verbrechen ans Ufer. Auch zahlreiche Frauen und Kinder befanden sich unter denen, die niemand mehr suchte, sodass die Namen für immer auf Erden vergessen schienen. Donaufischer brachten die namenlosen Vergessenen hier unter die Erde - zumeist ohne kirchliche Sakramente. Die Auferstehungskapelle am Friedhof wurde 1935 errichtet zur Erinnerung an die Erhöhung und Verstärkung der Hochwasserschutzdamme für Wien und das Marchfeld. Ein Stückchen weiter der Donau entlang finden wir das Gasthaus zum Friedhof der Namenlosen. Von hier führen Wanderwege weiter in die Donauauen. Hinter dem Damm mit der Kapelle wurde der heutige Friedhof der Namenlosen errichtet. Hier wurden bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs namenlose Wasserleichen bestattet. Weder Inschrift noch Schmuck an den Gräbern lässt die Geschichten derer erahnen, die keinen Namen mehr haben.