Von Krems aus nehme ich die Wachaubahn und genieße während der kurzen Fahrt die Ausblicke auf die Donau und die sanften Hügel der Wachau. Es regnet, doch gerade heute verleiht der Regen dem malerischen Ort Dürnstein, mit seiner berühmten Burgruine, einen besonderen Charme.
In Dürnstein angekommen, schlendere ich durch die historische Altstadt. Die engen Gassen, gesäumt von Souvenirläden und Weingeschäften, laden zum Bummeln ein. Doch ich halte mich nicht lange auf und folge dem Weg, der rechts hinauf zum Vogelbergsteig führt.
Der Vogelbergsteig beginnt steil und fordert einiges an Kondition und Trittsicherheit. Die feuchten Felsabschnitte erfordern heute besondere Vorsicht, denn durch den Regen ist der Untergrund rutschig. Der Steig schlängelt sich durch lichte Wälder und offene Felslandschaften. Nach und nach klart der Himmel auf, und die mystisch wirkenden Felsen, die von Nebel umgeben sind, weichen einem fantastischen Blick zurück auf die Donau und das Tal.
Der steile Anstieg wird mit atemberaubenden Ausblicken belohnt, die ein perfekter Anlass für eine kurze Rast sind. Nach etwa einer Stunde erreiche ich die Hochfläche. Die Anstrengung hat sich gelohnt: Eine schöne Landschaft breitet sich vor mir aus.
Nach dem anspruchsvollen Aufstieg geht es weiter über sanftere Waldwege zur Fesslhütte. Die charmante Berghütte ist ein beliebter Treffpunkt für Wanderer. Hier lasse ich mich mit einer herzhaften Brettljause und einem Stück hausgemachter Mehlspeise verwöhnen. Der Ausblick auf die umliegenden Hügel sorgt für eine willkommene Ruhepause.
Gut gestärkt geht es auf dem Loibner Holzweg weiter. Der Weg führt entlang alter Holzwirtschaftsrouten und gibt Einblicke in die traditionelle Waldnutzung der Region. Bald beginnt es wieder zu regnen – diesmal stärker. In voller Regenmontur erreiche ich die Hubertushütte am Roten Kreuz. Hier suche ich kurz Schutz, bis der Regen nachlässt.
Nach der Pause folge ich dem Naturlehrpfad, der mich ins idyllische Reisperbachtal hinabführt. Der Weg verläuft entlang eines plätschernden Baches, und immer wieder stoße ich auf informativ gestaltete Stationen, die über die Pflanzen- und Tierwelt der Region berichten.
Ein besonderes Highlight ist das Klappern eines kleinen Modells einer nachgebauten Hammerschmiede am Reisperbach – ein Zeugnis der alten Handwerkskunst. Kurz darauf passiere ich einen Fischteich und das Lackner-Denkmal, das an den Begründer des Naturlehrpfades erinnert.
Der Lehrpfad endet, und ich erreiche Stein an der Donau. Der Weg führt hinter der Wachaubahnstrecke bergauf, wo ich durch das Rebentor blicke. Von hier aus sind die Kirchtürme von Stein und Krems gut zu sehen. Weiter geht es zur Donau-Universität Krems und schließlich entlang der hohen Mauern der Justizanstalt Stein, die für ihre Sicherheitsvorkehrungen bekannt ist, schließlich sitzen hier die gefährlichsten Verbrecher Österreichs ein.
Nach diesem letzten Abschnitt erreiche ich den Bahnhof in Krems, wo ich in den Zug steige und die Heimreise antrete.
Fazit
Diese Wanderung kombiniert historische Highlights, herausfordernde Anstiege und idyllische Naturabschnitte. Auch bei Regen hat die Wachau ihren ganz eigenen Reiz, und der Mix aus Kultur, Geschichte und Natur macht diese Tour zu einem besonderen Erlebnis.