Am Bahnhof Kittsee starte ich meine Tour. Auf dem Güterweg Kittsee Hintausäcker marschiere ich in Richtung der Bergerhebung vor mir, wo die Radarstation neben der Königswarte schon aus der Ferne zu erkennen ist. Dann stehe ich vor den Mauern vom Schlosspark. Rechter Hand finde ich das Haupttor. Einige Spaziergänger tummeln sich vor Schloß Kittsee im Park und ein paar Familien halten sich beim Spielplatz auf. Duch ein Seitentor verlasse ich den Park. Bald erreiche ich das Betonwerk vor dem Seepark Kittsee. Am vorderen Teil des Badesees liegen schöne Privatgrundstücke mit teuren neuen Häusern am Wasser der ehemaligen Schottergrube. Im Gegensatz zu ähnlichen Seen in der Gegend von Wiener Neustadt, ist hier wirklich noch Wasser drinnen. Ich erreiche Berg und komme im Ortszentrum zum Dreiländerbrunnen. Hier geht es rechts, bis links der Panoramawanderweg beginnt. Zunächst der schöne Ausblick nach Pressburg. Dann steht im Wald die Bergkapelle Hl. Peter und Paul. Der Weg steigt gemächlich an, bis zu "ein hoher Jägerpreis". Schließlich taucht rechts im Wald der Zaun der Radarstation auf und ich komme aus dem Wald. Vor mir steht die Königswarte. Von oben blicke ich auf die Umgebung der Hainburger Berge, die ungarische Tiefebene und in Richtung Neusiedlersee. Die Anhöhe "Königswarte" diente schon vielen Herrschern als Aussichtspunkt auf die Aufmarschplätze ihrer Truppen.
Von der knapp 23m hohen hölzernen Warte blicken wir auch auf die Wetterstation. Es handelt sich um eine Abhörstation des österreichischen Bundesheeres, die in den 1950er Jahren mit amerikanischer Unterstützung errichtet wurde. Damals wurde tief in den Ostblock hineingehorcht und Funksprüche abgehört. Die Daten wurden lt. Edward Snowden von NSA und BND entschlüsselt und genutzt. Heute werden Satellitensignale von der Abhörstation Königswarte überwacht, vermutlich für befreundete westliche Geheimdienste, trotz der österreichischen Neutralität.
Ich breche auf und klettere über eine Leiter ins Wildschweingebiet. Ein Stück die Straße hinunter, und ein Schild führt mich auf einen fast zugewachsenen Pfad zur Ruine Pottenburg. Ich streife durch die alten Mauern. Über ein hängendes Seil könnte man den Bergfried betreten, doch weil ich heute alleine hier bin nehme ich von diesem Wagnis Abstand. Ich erinnere mich an einen Weg, der nördlich aus dem Wildschweingebiet führt. Der Pfad ist zu erkennen, nach dem Abhang jedoch stark zugewachsen. Im dichten Gebüsch fange ich mir einige Kratzer an Dornen ein, doch es lohnt sich denn ich erreiche einen Forstweg. Um das Wildgatter herum und durch ein Tor komme ich aus dem Wald. Links weiter geht es in Richtung Wolfsthal. Ich raste auf der Bank am Waldrand vor dem kleinen Industriegebiet. In Wolfsthal folge ich zunächst dem Weg in den Auwald, halte mich aber links und komme nach der großen Wiese hinter einer Mauer ins Ortszentrum, und dann zum Bahnhof. Natürlich Schienenersatzverkehr... es ist ja Sommer.