Die Myrafälle liegen bei Muggendorf in den Gutensteiner Alpen unterhalb vom Untersberg in Niederösterreich. Rund um die Myrafälle und den Hausstein führt ein schöner informativer Rundweg durch die Wasserlandschaft, über Holzstege und Holzbrücken mit tosenden Wasserfällen. Vom Wanderweg aus sieht man auch einen alten Kalkofen. Die Myrafälle sind in den Sommermonaten an Wochenenden bis 23 Uhr beleuchtet. Am Eingang beim Myrasee kann in die Myrastub'n eingekehrt werden, am oberen Stausee befindet sich nahe des großen Kinderspielplatzes der Gasthof Karnerwirt. Von den Myrafällen führen die Wanderwege weiter zur nahen Steinwandklamm.
Der Wasserlauf der Myra wurde seit ca. 1783 als Antriebskraft für eine Säge zur Holzbearbeitung verwendet. Die Bewohner der Tallandschaft nützten die Wasserkraft auch zum Mahlen von Gerste, Weizen und Hafer als Nahrungs- und Futtermittel von Mensch und Tier. 5 gekoppelte Holzschnitt- und Getreidemühlen wurde bis in das 20. Jahrhundert betrieben. In der Wanderwelt bei Muggendorf sieht man die Reste einer Sägemühle.
Das Myrawasser wurde vom Stauweiher gesammelt und durch einen 310m langen Druckstollen in das Wasserschloss geleitet. Eine von der Villacher Maschinenfabrik gelieferte 176m lange steil abwärts führende Rohrleitung beförderte das Wasser hinunter in das Turbinenhaus bei einer Fallhöhe von 91m. Ein Ausgleichsweiher in der Talsohle sammelte das aus den Turbinen kommende Wasser. Mit Rüchsicht auf das Landschaftsbild wurde die Druckrohrleitung zur Gänze überschüttet.
Der Haussstein ist ein kleiner Berg mit einer 60m hohen Felswand. Er stellte früher gemeinsam mit den Hirschwänden ein unüberwindbares Hindernis für Eindringlinge dar und diente als Zufluchtsstätte. Mauerreste von einer Bastion sind heute noch vorhanden.