Von Schloss Jedenspeigen zu den Marchauen


In Jedenspeigen wandern wir am Bahnhof los in den Ort. Wir überqueren die Bernsteinstraße und kommen vorbei an der Neugotischen Kirche zum Schloss, das auf einer kleinen Anhöhe liegt. Das Schloß Jedenspeigen beherbergt eine Dokumentation über die Schlacht von 1278, bei der Rudolf von Habsburg den Böhmenkönig Ottokar besiegte. Der Schlußstein am gotischen Steintor trägt die Jahreszahl 1192. Das Schloß, im 25. Jahrhundert zerstört, wurde um 1600 von den Grafen Kollonitsch wieder aufgebaut. Nach der Besichtigung des Schlosses geht es wieder die Schlossallee hinunter und links hinauf in die Bindergasse, wo zahlreiche Weinkeller stehen. Wir folgen den Wegweisern vom Wasser zum Wein entlang des Weges 'Am Kellerberg' und erreichen in einer Kurve die Papstkapelle. Diese wurde 1983 wegen dem Besuch von Papst Johannes Paul II. in Österreich errichtet. Die Papstkapelle liegt hier auf der Erhebung des Goldbergs (217 m), von der aus wir über die Marchauen bis zu den Kleinen Karpaten blicken. Wir wandern weiter über den Goldberg und kommen vorbei an einem Wasserspeicher und einem alten Luftüberwachungsbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Bunkeranlage ist noch sehr gut erhalten. Neben dem Bunker befindet sich bei einem Kreuz ein Rastplatz. Hier blicken wir hinunter auf Sierndorf an der March.


Durch die Bindergasse geht es vom Schloss Jedenspeigen zur Papstkapelle auf den Goldberg.


Wir wandern durch die Weinberge hinunter nach Sierndorf und besichtigen die Kirche. Daneben stehen am Kellerberg viele Weinkeller. Der Wanderweg führt uns nun vorbei am Bahnhof Sierndorf und gehen an einer langen Kirchbaumreihe entlang in die Marchauen. Hier erreichen wir den March-Altarm Hufeisen. In den Wäldern innerhalb des Hufeisen-Gewässers sind viele seltene Pflanzen und Vögel zuhause. Auf dem Marchdamm wandern wir weiter, zwischen March und den Marchäckern. Die March ist ein dynamisches Gewässer, das ständig neue Wege durch die Au sucht. Alte Flußläufe sind als sogenannte Sutten in der Ackerflur erkennbar. Die Sutte wird bei Hochwasserstand durch ansteigendes Grundwasser überflutet und daher nicht landwirtschaftlich genutzt. Sie ist ein wichtiger Laichplatz für Amphibien wie Rotbauchunken oder Wechselkröten und auch Lebensraum für die eigentümlichen Urzeitkrebse. An den Sutten sind auch öfters Weißstörche zu sehen. Wir begegnen einer Spaziergängerin, die uns von den alljährlichen Einsätzen der örtlichen Gelsenwehr berichtet. Der Gelsenbestand soll mit dem Eiweißstoff des Bakteriums B.T.I., das natürlich vorkommt, schon in der Brutphase reduziert werden. Vergangenes Jahr blieb der Einsatz mässig erfolgreich, da starke Winde große Gelsenscharen aus der Slowakei nach Jedenspeigen trieb. Wir wandern weiter zum Bahnhof Jedenspeigen.