Von Jedenspeigen nach Drösing


Heute führt unser Weg über die weiten Felder und Anhöhen hinter Schloss Jedenspeigen nach Sierndorf und am Hufeisen entlang in die Marchauen bei Drösing. Ausgehend vom Bahnhof Jedenspeigen wandern wir durch den Ort. An der Kreuzung mit dem Gasthaus zweigen wir rechts hinauf, vorbei an der alten Kellerei, ab und wandern über den Kellerberg mit Blick auf die Kirche von Jedenspeigen in Richtung Schloss. Wir machen beim Gutshof einen Bogen um die alten Keller und Obstbäume und blicken von oben auf Schloss Jedenspeigen. Nun umrunden wir das Schloss und gehen an der Straße entlang bis zur Linkskurve. Hier folgen wir dem Weg rechts hinauf. Zwischen Giftberg und Richterberg geht es entlang eines Wäldchens hinauf auf die Felder. Hier werden zahlreiche verschiedene Getreidesorten angebaut. Bald sehen wir rechter Hand den Wasserspeicher und den Bunker auf dem Goldberg. Wir halten uns jedoch links und wandern oberhalb der Weinberge von Sierndorf weiter. Im Waldstück geht es rechts hinunter. Kurz vor Sierndorf erreichen wir über eine kleine Brücke links des Weges die Gedächtnisstätte Maria Bründl, einem alten Wallfahrtsort. Über dem Bründlwasser war die Kapelle Maria Bründl errichtet. Weil das Wasser gegen alle Augenkrankheiten heilsam sein sollte, kamen alljährlich zu den Marienfeiertagen viele Wallfahrer aus allen umliegenden Orten, vor allem aus der Slowakei, sowie aus Böhmen, Mähren und Ungarn. 1698 wurde lt. Aufzeichnung die Kapelle noch vergrößert. Kaiser Josef II. hat 1784 Sierndorf zur eigenen Pfarre errichtet. 1786 ließ er die Kapelle (mit 2 anderen Kapellen) abstiften und niederreißen. Nach dem Abbruch wurde über das Bründlwasser wieder ein kleiner Rundbau, in der heutigen Form, errichtet. Anlässlich der fünfzigsten Wiederkehr des Regierungsantrittes Kaiser Franz Josefs I. wurden im Jahre 1898 beim Bründl 4 Linden gepflanzt. Nun besuchen wir die Kellergasse Sierndorfs, oberhalb der Pfarrkirche. Eine übergroße Weinflasche möchte Besucher zu den Kellern locken. Wir wandern durch den Ort und kommen über die Bahngleise zu einem breiten Weg der uns über die Marchäcker bis zum Damm am Hufeisen führt. Die March hat einen stark gewundenen Lauf, das geringe Gefälle erlaubt ein weites Ausschweifen. Durch die Regulierung wurde das Hufeisen, eine besonders markant ausgeprägte Schlinge, vom Hauptfluß angetrennt. Sie umschließt ein Wiesengebiet, das alljährlich überflutet wird und dann ein Paradies für Wasservögel, Frösche und laichende Fische ist. In den außerhalb des Dammes liegenden Neuen Wiesen, nur mehr über das Grundwasser eingestaut, stören Ackerstreifen und Aufforstungen den ursprünglichen Charakter dieses Gebietes. Wir folgen dem Weg linker Hand, und kommen über die Alten Wiesen zum Jagdhaus in den Sandbergen. An einem Tümpel steht eine kleine Entenhütte in Form einer Kapelle. Im Wald sind mehrere Baggerseen. Trotz strengen Verbotsschildern wird fröhlich geangelt und gebadet. Über die Langen Wiesen kommen wir auf dem Rundwanderweg Von Weiden und Wein und schließlich nach Drösing. Vorbei an der Jubiläumseiche beim Dorfgasthaus geht es zum Bahnhof.


Weinkeller bei der Pfarrkirche Sierndorf


Wandern am Marchfelddamm beim Hufeisen

Ruhiger Spaziergang zu den Tieren in Deutsch Wagram


Nach einem köstlichen Mittagessen bei der "Grill Ranch" in Deutsch-Wagram und anschließendem Mini-Golf spielen sehen wir uns den neben der "Grill Ranch" liegenden Streichelzoo an, bei dem wir gleich freudig von einem grunzenden Schwein begrüßt werden. Doch kaum sind wir beim Eber angekommen, machen auch schon drei Esel auf sich aufmerksam und gucken neugierig und erwartungsvoll durch die Gitterstäbe des Zaunes durch. Doch sobald ihnen klar wurde, dass wir kein Futter für sie dabei haben, schenken sie uns keine Beachtung mehr. Auch die Ziege zieht sich wieder zurück als sie merkte, dass wir nichts Essbares für sie dabei hatten.


Wir marschieren weiter und spazieren in den Wald hinein. Heuten haben wir perfektes Wetter, der Himmel ist strahlend blau und einige kleine Wolken ziehen an uns vorbei - herrlich! Alle paar Meter sehen wir Blumen und auch andere Pflanzen in ihrer vollen Pracht. Die Vögel zwitschern und wir können auch ein paar Grillen zirpen hören. Bei einer kleinen Bank machen wir kurz Rast und genießen die Ruhe und die Natur. Da fällt uns ein Warnschild auf, das neben der Bank im Gras liegt. Wir betrachten die vom Deutsch Wagramer Bürgermeister unterzeichnete Tafel näher: Es wird davor gewarnt den Wald zu betreten, da von Anfang Mai bis ca. Ende Juli vermehrt die Eichenprozessionsspinner auftreten (nähere Info: siehe Warnschild). Jetzt wissen wir auch warum es rund um uns so still ist und wir außer einem Jogger und zwei Männern, die mit ihren Hunden Gassi gingen niemand begegnet ist. Grund dafür sind die kleinen Raupen.


Bereits Anfang Juni sind wir auf die Eichenprozessionsspinner im Wiener Prater (Bericht: Eichenprozessionsspinner im Prater) gestoßen. Da sie sich jetzt mittlerweile in der nächsten Entwicklungsphase befinden, würden wir uns natürlich sehr freuen wieder auf die eine oder andere friedliche Raupe zu treffen. Wir wandern aufmerksam weiter und schon nach ein paar Minuten sehen wir die erste Raupe neben dem Weg zwischen ein paar Blättern umher kriechen. Die feinen Härchen der Giftraupe, die stark juckende Hautausschläge, Augenreizungen, Atembeschwerden, Husten und Asthma auslösen können glänzen in der Sonne. Doch dann ist die Raupe auch schon wieder verschwunden und wir gehen weiter. Als wir später direkt am Weg einen süßen Marienkäfer bewundern freuen wir uns riesig, als wir noch mal das Glück haben noch eine hübsche Raupe zu entdecken, die eilig den Weg überquert. Auch wir marschieren weiter und sind sehr glücklich darüber, dass wir erneut das Glück hatten auf Eichenprozessionsspinner zu treffen.