Einen Rundweg durch den Wiener Zentralfriedhof in Simmering beginnt man am besten beim Tor 1. Hier liegt der alte jüdische Friedhof. Hinter den hohen, prächtigen Grabmälern der Reichen liegen die Grabsteine der ärmeren, die im Laufe der Jahre verfallen und teilweise in den Boden gesunken sind.
Es lebe der Zentralfriedhof singt Wolfgang Ambros in einem seiner bekanntesten Lieder des Austropops - und tatsächlich huschen zwischen den alten Gräbern und hohen Bäumen zahlreiche Eichhörnchen, Vögel und Hasen umher. Es wurden auch schon Rehe auf dem Zentralfriedhof gesichtet. Zwischen den Gräbern und Straßen des Friedhofs sind genügend Naturzonen für die Tiere belassen.
Im Zentrum des Zentralfriedhofs steht die große Friedhofskirche zum Heiligen Borromäus. Sie hat eine große Kuppel und ist im Jugendstil von Max Hegele erbaut. Mit einem Aufzug erreicht man die Gruftkapellen unter der Kirche. Hier liegt auch die Gruft des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Dr. Karl Lueger.
Neben der Friedhofskirche liegen die Gräber für verstorbene Politiker. Unweit davon befinden sich die Ehrengräber für Musiker und Künstler. Um das schlichte Grabmal Mozarts sind die Ehrengräber von Beethoven, Schubert, Strauß und Brahms zu finden. Falcos Grab mit dem modernen Glas-Grabstein liegt etwas abseits der alten Musiker, gemeinsam mit dem seiner Mutter gegenüber dem Grab von Supermax. Der Wiener Zentralfriedhof wurde im 19. Jahrhundert gegründet. Da seine Lage im damaligen Wien den Bewohnern nicht zentral genug war, nutzten sie den Friedhof wenig. Erst als die Stadt Wien damit begann, Prominente Verstorbene auf den Zentralfriedhof umzusiedeln, stieg die Beliebtheit des Zentralfriedhofs bei den Wienern.
Andere Bereiche des Zentralfriedhofs sind u.a. ein Babyfriedhof, Priestergräber, ein Evangelischer Friedhof und ein islamischer Bereich.
Am süd-westlichen Rand des Friedhofgeländes befinden sich die Grabanlagen für die Weltkriege. An Gräbern von Gefallenen des Ersten Weltkriegs sind ein alter Soldatenhelm und eine große Granate aufgesetzt. Eine Grabstätte widmet sich den Gefallenen des österreichischen Bürgerkriegs von 1934.